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Ashoka Bildünger 15.3.2018
Ashoka Bildünger 15.3.2018, © HORST HUBER
Ashoka Bildünger 15.3.2018
Ashoka Bildünger 15.3.2018, © HORST HUBER

Demokratie

Ashoka Bildünger 2018

Ashoka Bildünger 2018

Hohes Demokratiebewusstsein bei Jugendlichen in Dornbirn Die Strategie der Stadt Dornbirn, im Jugendbereich verstärkt mit den Vereinen „jugendornbirn“, Offenen Jugendarbeit und den Schulen zu kooperieren, zeigt Wirkung.

Das Verständnis für demokratische Grundwerte ist unter Dornbirns Jugendlichen hoch bis sehr hoch ausgeprägt. Allerdings zeigt knapp ein Viertel von ihnen eine indifferente und jede:r zwanzigste:r eine stark unterdurchschnittliche demokratische Haltung. Das ergab eine Befragung von 855 Schüler:innen der 8./9. Schulstufen in Dornbirn. Diese wurde 2017 von der Fachhochschule Vorarlberg im Auftrag des stadtnahen Vereins „jugendornbirn“ durchgeführt. Mittels eines Tages-Workshops wurden die Ergebnisse dieses Jugendmonitors nun reflektiert und als konkrete Maßnahmen für 2019 ausformuliert. 

„Die hohe Beteiligung von Jugendlichen an der Studie zeigt eindrucksvoll das Interesse junger Menschen an Themen wie Mitbestimmung und an politischen Inhalten. Die Stadt fördert dies mit zahlreichen Aktionen, wie z.B. den jährlichen Klassensprecher:innentreffen und sieht das Ergebnis der Studie auch als Auftrag, weitere Aktivitäten zu setzen“, sagt Dornbirns Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann. 

Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wurden in einem Tages-Workshop unter dem Titel „Bildünger“ unter anderem folgende Ideen für Umsetzungsmaßnahmen für 2019 festgelegt:

  • Erstellung eines Demokratie-Toolkits: Die Methoden des Demokratie-Toolkits soll anregen, sich mit Demokratie zu beschäftigen und deren Wirkungen erlebbar zu machen. Die Methoden können in der Schule, in der Familie oder im Beruf eingesetzt werden.
  • Klassenrat 4.0: Gemeinsam mit der Schule soll der Klassenrat flächendeckend in Dornbirner Schulen eingeführt werden.
  • Philosophie und Demokratie miteinander verknüpfen und erlebbar machen: Philosophische Konzepte der Demokratie spielerisch erlernen 

Diese Ideen wurden bis Herbst konzipiert und beim österreichweiten Projekt www.bilduenger.at von Ashoka, der weltweit führenden Organisation für soziales Unternehmertum, eingereicht. „Wir freuen uns, diese Herausforderungen mit so einem kompetenten Partner anzugehen und sind schon ganz gespannt, wie sich das Ganze entwickeln wird“, so Jugendkoordinator Elmar Luger. 

Dornbirner Jugendmonitor – eine Studie für Dornbirn:

„jugendornbirn“-Obmann Christian Weiskopf spricht in dem Zusammenhang der Stadt Dornbirn „höchstes Lob“ aus: „Nach 2012 wurde wiederum eine Untersuchung unter Schüler:innen der 8./9. Schulstufe durchgeführt, die teilweise sehr ermutigende Ergebnisse zu Tage gebracht hat. Darauf kann aufgebaut werden, daraus können gute Schlüsse für die Zukunft gezogen werden. Besonders erfreulich ist das signifikant hohe Demokratieverständnis der Jugendlichen - aber auch hier gibt es Entwicklungsmöglichkeiten, die in Details sichtbar werden.“ So sollte nach Ansicht von Elmar Luger unter anderem „die Partizipation in der Schule und am Wohnort vielseitig gefördert werden“. 

Studienautor Prof. Dr. Frederic Fredersdorf von der Fachhochschule Vorarlberg sieht im Jugendmonitor „eine zukunftsweisende Richtung zur Demokratieentwicklung“: „Die Studie zeigt, wie wichtig es ist, demokratische Werte und Verfahrensweisen systematisch zu vermitteln und einüben zu lassen. Neben dem Elternhaus erweist sich hierfür die Schule als zentrale Bildungsinstanz; auch die Heimatgemeinde und Vereine können einen wertvollen Teil dazu beitragen.“ So sollten pädagogisch Verantwortliche Jugendliche verstärkt in demokratische Entscheidungsprozesse einbinden. Inwiefern dies zu einer gesteigerten demokratischen Haltung und Beteiligung der Zielgruppe führt, könnten weitere Wiederholungs-Umfragen darstellen. 

Statements von Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Tagesworkshops “Bildünger“: 

David Starchl, Schülerclub: „Durch mein Jus-Studium habe ich einen sehr starken Bezug zur Demokratie, zudem bin ich bei einer Studentenorganisation, bei der das Thema Demokratie eine sehr große Rolle spielt. Aber auch privat ist es ein Thema, das mich sehr beschäftigt, auch auf politischer Ebene. Der Workshop ‚Bildünger‘ hat mir sehr gut gefallen. Man sieht unterschiedlichste Ideen aus verschiedensten Perspektiven. Es wurde mir klar, wie viele Möglichkeiten es gibt, Demokratie zu vermitteln und beizubringen.“ 

Gabriele Willhelmer, Young Caritas: „Prinzipiell finde ich es wichtig, dass Demokratie als solches in Österreich existiert. Ich sehe es als Errungenschaft unserer Gesellschaft. Leider verliert das Privileg der Demokratie immer mehr an Bedeutung. Vor allem bei den Jugendlichen ist das sehr stark zu spüren. Ich finde es sehr Interessant und wichtig, dass es solche Workshops wie den ‚Bildünger‘ gibt. Man lernt viele neue Menschen kennen und hat so die Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzten und Ideen auszutauschen.“ 

Steffi Krüger, Junge Kirche Dornbirn: „Für mich ist Demokratie ein Grundverständnis, auf der unsere gesamte Gesellschaft aufgebaut ist. Es ist wichtig, dass jeder Mensch gleich ist und sich mit seinen Rechten und Pflichten einbringen kann bzw. die Gesellschaft mitgestalten darf. Ich habe heute jede Menge neuer Leute, die in der Jugendarbeit in Vorarlberg aktiv sind, kennengelernt und durfte zudem einen sehr spannenden Workshop genießen, den ich jedem nur empfehlen kann.“ 

Christian Weiskopf, Obmann JugenDornbirn: „Mein Interesse an der Demokratie wurde schon sehr früh geweckt. Dieses Interesse hat mich dann so gepackt, dass ich 2012 sogar meine Master-Thesis ‚Kann man Demokratie lernen?‘ dazu verfasst habe. Das Resultat ist: Ja, man kann Demokratie eindeutig lernen. Der Workshop ‚Bildünger‘ zeigte wieder einmal, dass es möglich ist. Es waren unterschiedlichste Teilnehmer:innen, wobei alle unterschiedliche Ideen dabei hatten.“ 

Michael Hagelmüller, Ashoka: „Es war wirklich phänomenal. Die Kommunikation war von Anfang an wirklich gut. JugenDornbirn hat einen sehr großen Beitrag zum heutigen Tag geleistet. Aus allen nur denkbaren Sektoren waren Vertreter:innen da, die motiviert und interessiert am Workshop teilgenommen haben. Vielen Dank!“

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