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Demokratiebroschüre
Demokratiebroschüre, © JUGENDORNBIRN
Demokratiebroschüre
Demokratiebroschüre, © JUGENDORNBIRN

Dornbirner Jugendmonitor 2017

Dornbirner Jugendmonitor 2017

Befragung von 855 Schüler:innen der 8. und 9. Schulstufe in Dornbirn zum Thema "Demokratie lernen und Jugendmitbestimmung in Dornbirn"

Einleitung

Nach dem Jahr 2012 wurde im April 2017 die Befragung von 855 Schüler:innen der 8./9. Schulstufe in Dornbirn (= Zielgruppe der Klassensprecher:innentreffen) zum Thema "Demokratie lernen – Jugendmitbestimmung in Dornbirn" (Themen wie Demokratieverständnis, Veränderungsbereitschaft, Einbindung in Vereinen sowie Mitbestimmungsmöglichkeiten in der Schule und am Wohnort) wiederholt. Der beeindruckende Rücklauf zeugt von der ausgezeichneten Kooperation mit allen Dornbirner Schulen und ins besonders den jeweiligen Klassensprecher:innen, die in die Umsetzung eingebunden waren. Es sind alle Schultypen berücksichtigt: Mittelschulen, HTL, BG Dornbirn, BRG Schoren, Sportgymnasium, FW Dornbirn, PTS Dornbirn, SPZ Dornbirn. 48 % der Befragten sind weiblich und 46,8 % männlich (bei 5,2 % fehlenden Antworten).

Erkenntnisse aus der Studie

  • Mehr als 1/3 der befragten Schüler:innen sprechen eine andere Mutter­spra­che als "Deutsch".
  • Der Wunsch nach mehr Mitbestimmung in der Schule wird deutlich.
  • Die Strategie, verstärkt im Jugendbereich mit Schulen zu kooperieren (Beispiel: Klassensprecher:innentreffen, Mobbing-Workshops offener Jugendarbeit), erweist sich als richtig.

Zentrale Ergebnisse und Handlungsempfehlungen

  • Trotz intensiver Nutzung des Internets stehen die Jugendlichen diesem kritisch gegenüber: Familie, Freunde, Schule, Fernsehen und Radio genießen eine höhere Vertrauenswürdig­keit
  • Jeder zweite Jugendliche gibt an, aktiv in einem Verein zu sein. Das ist im deutschsprachigen Vergleich für den urbanen Raum eine sehr hohe Einbindung und Bereitschaft zum Engagement. Eine vertiefte Analyse zeigt, dass die Jugendlichen in unterschiedlichen Vereinen aktiv sind: Sport, Musik, offene/verbandliche Jugendarbeit.
  • Je mehr Mitbestimmungsaktivitäten Jugendliche am Wohnort durchführen und vor allem erhalten, desto zufriedener sind sie damit. Für eine Gemeinde ergibt sich daraus ein dop­pelter Ansatzpunkt. Zum einen kann sie möglichst viele Aktionen fördern, bei denen Jugend­liche Mitsprache eingeräumt wird. Zum anderen kann sie hierfür möglichst viele flankierende Unterstützer:innen gewinnen, seien es Menschen aus dem privaten oder dem pädagogischen Umfeld der Jugendlichen.
  • Die Studie belegt hohe demokratische Werte der befragten Jugendlichen und den gravieren­den Einfluss demokratischer Werte auf gelebte schulische Partizipation. Im Detail wird je­doch sichtbar, dass gut ein Fünftel stark unterdurchschnittlich ausgeprägte und knapp ein Viertel eine indifferente demokratische Haltung vertreten. Den Schulen und der Stadt Dornbirn wird empfohlen, gemeinsame Strategien diesbezüglich zu erarbeiten.
  • Das primäre Umfeld mit Familie, Freunde und der Schule spielt eine wichtige Rolle in der Demokratisierung, Bereitschaft zum Engagement, Unterstützung bei den Aktivitäten zur Mit­bestimmung und als Informationsquelle zur Politik.
  • Das Klassensprecher:innentreffen (8./9. Schulstufen) im Oktober jeden Jahres sowie die Schüler:innenfachtagung im Februar (6. bis 9. Schulstufen) ist ein wichtiges Instrument, um jungen Men­schen das Thema „Demokratie“ in altersgerechter Form nahe zu bringen.
Ashoka Bildünger 15.3.2018
Ashoka Bildünger 15.3.2018, © HORST HUBER

Zusammenfassung der Einflüsse

Schüler:innen beteiligen sich umso intensiver an schulischer Mitbestimmung, je ...

  • stärker sie demokratische Basiswerte ausgeprägt haben.
  • intensiver sie von der Schule in die Mitsprache einbezogen werden.
  • ernster die Schule ihre Anliegen aufgreift.
  • häufiger Lehrpersonen die Schüler:innenvertretungen anhören.
  • besser sie über ihre Rechte informiert sind.
  • seltener sie in Vereinen aktiv sind.
  • seltener sie sich allgemein im Internet über Politik informieren.

Schüler:innen beteiligen sich umso intensiver in Mitbestimmungsprojekten am Woh­nort, je ...

  • mehr Personen und Institutionen sie an ihrem Wohnort zur Mitbestimmung unterstützen.
  • mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten der Wohnort ihnen bietet.
  • zufriedener Jugendliche generell mit ihren Mitbestimmungsmöglichkeiten sind.
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