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Klassensprecher:innen-Treffen 16.10.2019
Klassensprecher:innen-Treffen 16.10.2019, © HORST HUBER
Klassensprecher:innen-Treffen 16.10.2019
Klassensprecher:innen-Treffen 16.10.2019, © HORST HUBER

Klassensprecher:innen-Treffen

Klassensprecher:innen-Treffen

Das erste Klassensprecher:innen-Treffen wurde am 06. März 1996 durchgeführt. Das Klassensprecher:innen-Treffen ist eine motivierende Veranstaltung, welche es ermöglicht, dass sich die Jugendlichen schulübergreifend austauschen, dabei Tipps und Infos vom Jugendnetzwerk Dornbirn erhalten und sie mit den Fachworkshops in ihrer Rolle als Klassenspecher:in gestärkt werden.

  • Wesen der Zusammenarbeit

    Wissenschaftliches Lernen

    Seit 1996 werden jährlich im Herbst die Klassensprecher:innen der 8. + 9. Schulstufen ins Dornbirner Rathaus eingeladen. Die Schüler:innen tagen im gleichen Saal wie die offi zielle Stadtvertretung. Hier haben die Klassensprecher:innen oft erstmals Kontakt mit dem Rathaus und lernen Schüler:innen aus anderen Schulen sowie Verantwortliche in der Dornbirner Jugendarbeit und -politik kennen. Dem Rathaus ist ein jugendfreundliches Dornbirn wichtig. Das geht aber nur, wenn möglichst viele Jugendliche mitmachen, und das geht dann am besten, wenn man a) Interesse hat und b) sich persönlich kennt. Vormittags gibt es in vier Workshops Informationen und Diskussionen zu folgenden Themen:

    1. Welche Rechte und Pflichten habe ich als Klassensprecher:in?
    2. Welche Kompetenzen hat die Stadt, welche das Land, Österreich und die EU?
    3. Was wird wie entschieden?
    4. Welche Jugendangebote gibt es in Dornbirn? Was kennst du? Wo willst du dich wie engagieren?

    Beim vierten Workshop geht es immer um ein konkretes Planungsvorhaben. Ideen und Anregungen sind gefragt –
    ebenfalls kann man sich gleich zur aktiven Mitarbeit für interessante Projekte melden. Die Workshops werden von Jugendarbeiter:rinnen und Sozialarbeiter:innen fachlich kompetent begleitet. Die Ergebnisse werden dokumentiert. Die Direktionen und Klassenvorstände sind in den Informationsfluss aktiv eingebunden, sodass die Klassenspreche:innen auch vom Treffen selber und den anstehenden Projektideen berichten können. 

    Initiatoren

    Das Klassenspreche:innen-Treffen wurde von uns in Zusammenarbeit mit den Dornbirner Jugendorganisationen, dem politisch verantwortlichen Jugendausschuss und interessierten Dornbirner Schulen gegründet. 

    Beteiligte

    Die Jugendabteilung der Stadt Dornbirn koordiniert die Veranstaltung und ist für die Finanzierung und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Für die operative Vorbereitung, Ablauf und Nachbereitung ist eine Kuratorin verantwortlich (Honorarfachkraft). Die Klassenvorstände in den Schulen machen auf die Veranstaltung aufmerksam und übergeben den Einladungsbrief des Bürgermeisters an die Jugendlichen. Ebenso achten sie darauf, dass die Jugendlichen nach dem Klassensprecher:innen-Treffen in ihrer Klasse vom Treffen berichten. Ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter:innen des Dornbirner Jugendnetzwerks mit den Jugendwerkstätten, Jugendinformationszentrum und offene Jugendarbeit sind in die Workshops aktiv mit eingebunden.

    Vision

    • Jugendliche lernen demokratische Abläufe kennen.
    • Die Klassensprecher:innenwahl wird ernst genommen.
    • Jugendliche werden motiviert, Projekte in die Tat umzusetzen.
    • Jugendliche lernen das Rathaus und Jugendaktivitäten kennen.
    • Jugendliche lernen, sich in einer Gruppe auszudrücken und Ergebnisse vorzutragen.
    • Das Klassensprecher:innen-Treffen ist eine Brücke zwischen Politik und Jugend.
    • Der Dialog zwischen Jugendlichen und Politik wird gefördert.

    Methoden, Regeln und Prozesse

    • Kommunikation zwischen Schule (Direktion und Klassenvorständ:innen) und Jugendabteilung
    • Workshops und Dialog – Informationskompetenz und politische Bildung
    • Freiwilligkeit – Die Teilnahme muss freiwillig erfolgen.
    • Begleitung durch Erwachsene
    • Wertschätzung – Kinder und Jugendliche werden als Expert:innen ihrer Lebenswelt ernst genommen.
    • Überparteilichkeit – Beteiligung gelingt umso besser, je mehr Fraktionen dahinter stehen.
    • Jugendgerechte Methoden – Alle müssen die Möglichkeit haben, ihre Ideen einzubringen und diese festgehalten zu wissen.
    • Geschlechtssensibilität – Mädchen und Burschen müssen gleichberechtigt am Projekt mitarbeiten können. Dabei wird auf die Geschlechterbedürfnisse eingegangen.
    • Transparenz und Überschaubarkeit – Die Jugendlichen müssen die Prozesse, die durch ihre Aktivitäten ausgelöst werden, nachvollziehen, verstehen und überschauen können.
    • Öffentlichkeitsarbeit – Sie ist ein wesentlicher Bestandteil für das Gelingen eines Projektes.
    • Verbindlichkeit – Verbindliche Ziele müssen vorher festgelegt werden. Wenn Jugendliche erfahren, dass sie mit ihrem Engagement
    • etwas bewirken können, werden sie auch weiterhin bereit sein, sich für ihre Gemeinde einzusetzen.
    • Dokumentation und Feedback – Für die Jugendlichen muss der Fortgang ihrer eingebrachten Ideen überprüfbar sein.

    Faktoren für Nachhaltigkeit

    • Kontinuität handelnder Personen in Politik, Verwaltung und Schule.
    • Vertrauen und Wertschätzung handelnder Personen.
    • Konkrete Umsetzungen / Projekte erlebbar machen.
    • Das Klassensprecher:innen-Treffen ist ein Teil umfassender Jugendarbeit (Jugendinformation, Jugendmitbestimmung, Arbeit/Bildung/Kultur, Offene Jugendarbeit)

    Beobachtung / Finanzierung

    • Informelle Gespräche und Kontakte Jugendlicher in den Jugendorganisationen.
    • Reflexion mit Jugendlichen und Workshopleiter:innen
    • Dialog mit Schulen (Direktion, Klassenvorständ:innen)


    Finanzierung

    Das Klassensprecher:innen-Treffen wird im Rahmen der Jugendförderung der Stadt Dornbirn und des Landes Vorarlberg finanziert.

  • Fokus und Ziele der Zusammenarbeit

    Ziele

    • Position des Klassensprechers stärken.
    • Jugendliche in der Stadt Dornbirn aktiv mitwirken lassen.
    • Kontakte für zukünftige, gemeinsame Projekte knüpfen.
    • Niederschwelligen Zugang ins Rathaus ermöglichen.
    • Kooperationen zwischen Schule und Stadt Dornbirn fördern.
    • Kennenlernen Dornbirner Jugendarbeit.
    • Vernetzung wichtiger Träger der Jugendarbeit mit Stadt Dornbirn und Schulen.

    Wirkung

    1. Bildungsfunktion
    2. Aktivierungsfunktion
    3. Parteistellung – überparteiliche Unterstützungsleistung
    • Motivieren – Lust auf mehr machen!
    • Vorbild in der Region sein.
    • Beitrag für politische Mündigkeit leisten.
    • Rückmeldung der Jugendlichen aufgreifen.
    • Wahrnehmbar für Jugend und Erwachsene sein.
    • Für und mit der Jugend etwas machen.
    • Fester Bestandteil im Dornbirner Gemeinwesen und Jugendarbeit.
    • Überparteilichkeit.
  • Schulen und Stadt Dornbirn

    Schulen

    8. + 9. Schulstufe in folgenden Schultypen: (= 4. Klassen Mittelschule plus eine Stufe darüber)

    Teilnehmende Schulen:

    • 5 Mittelschulen/Hauptschulen mit je drei bis vier Klassen
    • 1 Polytechnischer Lehrgang mit circa 20 Klassen
    • Bundesgymnasium mit circa 17 Klassen
    • HTL (Höhere technische Lehranstalt) mit circa 17 Klassen
    • Bundesoberstufenrealgymnasium mit circa 17 Klassen

    Stadt Dornbirn

    Dornbirn liegt im Dreiländereck Deutschland – Schweiz – Österreich und ist mit über 50.000 Einwohnern die 10. größte Stadt in Österreich und die größte Stadt des Bundeslandes Vorarlberg. Das Motto der Stadt „Wirtschaftsstadt mit hoher Lebensqualität“.  Dornbirn war geprägt durch die Textilindustrie. Ende des 20. Jahrhunderts lösten die Bereiche Handel und Dienstleistung die Textilindustrie als wichtigster Arbeitgeber der Stadt ab. Internationale Firmen wie SPAR, Blum und Zumtobel haben ihren Sitz in Dornbirn. Dornbirn ist eine "e5" Gemeinde. Diese hohe Auszeichnung wird seit 1998 vergeben und Dornbirn weist damit vielfältige Anstrengungen in den Bereichen Klimaschutz, Energieeffizienz und Umweltprojekte nach. Dornbirn hat 1992 eine wegweisende über die Landesgrenzen hinaus bekannte umfassende Jugendrahmenplanung beschlossen und ist für ihre aktive Jugendarbeit bekannt.

  • Stärken der Zusammenarbeit

    Stärken

    Die Stärken der Zusammenarbeit sind die Kontinuität der Klassensprecher:innen-Treffen, die gegenseitige Wertschätzung der handelnden Personen und konkrete Mitbestimmungsmöglichkeiten für die Jugendlichen, die seitens der Gemeinde bzw. Schule angeboten werden.

    Das Klassenspreche:innen-Treffen ist zwischenzeitlich etabliert und anerkannt. Vorurteile gegenüber dem Klassensprecher:innen-Treffen sind, dass ausschließlich Klassensprecher:innen teilnehmen können (das stimmt ausdrücklich nicht!), die Auswahl der Jugendlichen nicht repräsentativ ist und eine Zusammenarbeit Schule/Gemeinde keinen Sinn machen würde, weil es unterschiedliche Strukturen gibt (Gemeinde: freiwilliges Engagement; Schule: verpflichtende Anwesenheit).

    Die Auswirkungen auf die Gemeinde und Schule dürfen als durchaus positiv beschrieben werden: die Jugendlichen haben einen niederschwelligen Zugang in die Gemeinde. Die Schulen können auf ein Treffen im Rathaus verweisen und die Jugendlichen lernen verschiedene Abläufe besser kennen.

    Der große Mehrwert ist die Zusammenarbeit über das Klassensprecher:innen-Treffen hinaus: Konkrete Beteiligungsprojekte, schulische und außerschulische Jugendprogramme, die Nutzung der Infrastruktur des Dornbirner Jugendnetzwerks (Jugendhaus, Jugendinformationszentrum, Jugendkarte etc.)

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